Proxmox Virtual Environment
Der Hype rund um Virtualisierung von Systemen zur besseren Ausnutzung der Hardware oder einfacheren Verwaltung mehrerer Systeme hält nach wie vor an! Neben den bekanntesten Vertreter in dieser Welt (VMWare, Citrix XenServer oder Microsoft Hyper-V) gibt es eine ganze Reihe von Anbietern welche nischenprodukte zur Teil- oder Vollvirtualisierung anbieten. Auf der Suche nach einem Leistungsfähigen System welches wenig Systemressourcen für die Eigenverwaltung benötigt und von Vorteil noch kostenlos ist bin ich auf die Lösung von Proxmox Virtual Environment gestossen.
Die Software basiert komplett auf frei verfügbaren Komponenten und bietet einige äusserst interessante Funktionen welche normalerweise nur bei kostenpflichtigen Lösungen zur Verfügung stehen.
Dazu zähle ich:
- Sichern der virtuellen Maschine im Betrieb
- Einfaches online verwalten mehrere Server (Cluster Betrieb)
- Verschieben der virtuellen Maschinen im Betrieb (Cluster Betrieb)
- Breiter Support unterstützter Guest-Systeme ohne Installation zusätzlicher Software
Verwaltung / Web-Interface
Proxmox lässt sich komplett per Browser verwalten. Das Webinterface ist einfach gehalten, beinhaltet jedoch alle für den Betrieb notwendigen Informationen.
Proxmox unterstützt sowohl OpenVZ Virtualisierung wie auch KVM Virtualisierung. Auf meinem Server verwende ich primär die KVM Virtualisierung da diese mehr Betriebssysteme unterstützt.
Die Angaben in der VM Übersicht zeigen jeweils den effektiven RAM Verbrauch der jeweiligen VM. Die angezeigte Disk-Kapazität entspricht nur bedingt (je nach Typ der VM) der Realität. Proxmox unterstützt als Disk-Format das sogenannte qcow2 welches ein „wachsendes“ Disk Medium generiert. Genau genommen verbrauchen alle VMs zusammengezählt mehr Festplattenspeicher als der physische Server zur Verfügung stellt. Dies jedoch nur wenn alle VMs den zur Verfügung gestellten Disk Speicherplatz vollumfänglich ausnutzen was unwahrscheinlich ist. Trotzdem sollte man mit der Overallocation von Speicherplatz sorfgfälltig umgehen und stehts die Auslastung des Datenvolumes im Auge behalten.
VNC als Konsole / QEMU
Für die Konsole verwendet Proxmox eine vollständig integrierte VNC Installation. Dadurch wird auf dem jeweiligen Client lediglich eine installierte Java JRE vorausgesetzt. Die Bediengeschwindigkeit ist sehr flüssig und bei angemessener Netzwerkbandbreite lassen sich problemlos mehrere VM-Konsolen gleichzeitig bearbeiten.
Verwendet man die KVM / QEMU Virtualisierung hat man direkt aus dem Webinterface heraus die Möglichkeit direkt auf den QEMU Monitor (Task) der jeweiligen VM zuzugreifen. Dies sollten jedoch nur Anwender tun, welche etwas von QEMU verstehen da sich falsche Eingaben fatal auf die jeweilige VM auswirken können.
Fazit
Nach diversen Tests verschiedener Virtualisierungslösungen auf meinem Server habe ich mich für den künftigen Einsatz von Proxmox entschieden. Dies aus den unten genannten Gründen.
- Durchschaubare Technologie / schnelle Installation
- Unkomplizierte Konfiguration
- Memory sharing / Disk overallocation
- Backup / Recovery
- Breites Spektrum an unterstützten Storage Systeme
In meinen Test (und teilweise auch Produktiv-) Umgebungen habe ich auch Citrix Xenserver (zu kompliziert, nicht für Standalone-Virtualisierung angedacht), Microsoft Hyper-V (Nicht kostenfrei, proprietäre Technologie und mittelmässiger Support fremder Betriebssysteme) sowie VMWare ESXi (unbrauchbares Backup-Konzept, Nur mit kostenpflichtigem Zusatz sinnvoll verwaltbar) eingesetzt. Keines der genannten Systeme bot mir jedoch die Einfachheit und Leistungsfähigkeit wie Proxmox.
Ich bin gespannt was die nächste Version von Proxmox bringen wird. Glaubt man der Roadmap dürften noch einige interessante Zusatzfunktionen auf uns zukommen.
Mehr Informationen
Sind auf dem Wiki von Proxmox zu finden –> http://pve.proxmox.com